Untertitel in Videos
Notwendiges Übel oder echtes Highlight?
Immer häufiger werden wir von unseren Kunden gebeten, die fertigen Filme mit Untertitel zu versehen. Das bedeutet zum Beispiel: Ein Film mit deutsch-gesprochenem Wort und deutschen Untertiteln. Was vor wenigen Jahren noch als eher unnötiges Extra galt ist heute eigentlich fast Standard. Daher stellt sich uns die Frage: Untertitel in Videos – Notwendiges Übel oder echtes Highlight?
In diesem Block gehen wir auf die Unterschiede von „open captions“ und closed captions“ ein und geben euch wichtige Tipps zum Erstellen von Untertiteln.
Sind nun Untertitel ein notwendiges Übel? Auf den ersten Blick ist das leicht zu beantworten. Viele Nutzer schauen sich die Videos auf dem Handy an, besonders wenn diese in den Sozialen Netzwerken gepostet wurden. Und da hier der Originalton eher stören würde, besonders wenn man keine Kopfhörer aufhat, hilft einem der geschriebene Text schnell weiter. Ganze 82 Prozent der Videos werden ohne Ton angeschaut.
Ein anderer Vorteil, quasi der Ursprungsgedanke des Untertitels, findet natürlich auch nach wie vor Anwendung. Nämlich die Verwendung von mehrsprachigen Filmversionen. Das ist die kostengünstigste Variante einen Film in verschiedenen Ländern anbieten zu können ohne dafür ein Voice-Over in der Landessprache aufzuzeichnen.
Worauf muss ich vorab bei der Produktion des Filmes achten?
- Die Entscheidung, ob Untertitel verwendet werden, sollte idealerweise im Vorfeld der Produktion gefällt werden. Denn das ist entscheidend für die Bildgestaltung. Denn es wäre ja fatal, wenn wichtige Informationen im Bild später durch den Untertitel verdeckt werden. Oder der CEO des Unternehmens beim Interview plötzlich einen schwarzen Schriftbalken mitten im Gesicht hat. Der Kameramann muss bei der Wahl der Bildausschnitte beim Dreh bereits berücksichtigen, dass es Platz für die Untertitel braucht.
- Auch für eure Kalkulation ist dieser Punkt interessant. Denn trotz aller Automatismen müssen die Untertitel ja vorbereitet und eventuell sogar eingefügt werden. Das bedeutet schlicht Arbeits- und Zeitaufwand, der in eure Kosten einfließen sollte.
Die unterschiedlichen Arten von Untertiteln
Das „burnt in“ Verfahren
Beim sogenannten „burnt in“ Verfahren werden die Untertitel fest in den Film „eingebrannt“ und können daher nicht als zusätzliche Option ausgewählt werden. Diese „open captions“ Titel klingen daher auf den ersten Blick als eher zweite Wahl.
Dabei liegen die Vorteile hier klar in der freien Entscheidungsfindung. Denn hier entscheidet Ihr, in welchem Font, Größe und Design die Tite erscheinen. Und vor allem WO sie im Bild sie positioniert sind. Denn das bei den sogenannten „closed captions“ oder auch dem „SRT“ Verfahren nicht möglich.
Für das Erstellen von Untertiteln im Schnitt gibt es zum Glück viele Plug Ins für die jeweiligen Schnittsysteme. In fast allen Fällen setzt das aber voraus, dass die gesprochenen Texte vorher transkribiert, also niedergeschrieben worden sind.
Das „SRT“ (Sub Rip Text) Verfahren
Alle gängigen Plattformen wie YouTube oder auch LinkedIn bieten dieses Verfahren an. Sub Rip Text oder auch Closed Captions sind Untertitelautomatismen. Hier bestimmt also die Videoplattform, in welchem Design, Font und Position der Untertitel erscheint.
Der große Vorteil: Da der Text getrennt vom Bild angeliefert oder hochgeladen werden muss, kann er sowohl mehrsprachig auch optional verwendet werden. Dieses SRT File lässt sich auch übergreifend für die verschiedenen Plattformen verwenden.
Der Nachteil: Gerade bei etwas spezielleren Bildausschnitten habt ihr keine Kontrolle, wo der Untertitel landet. Mit viel Pech verdeckt er wichtige Teile eures Films.
Wie du auf z.B. auf YouTube SRT Dateien erstellen kannst findest du hier.
Tipps zu LinkedIn findest du hier.
Viele Plattformen bieten auch automatisierte Spracherkennung an, ein Algorithmus versucht also das Gesprochene Wort automatisch in Schrift umzuwandeln. Ich weiß nicht welche Erfahrungen ihr hier habt, in vielen Fällen ist uns das aber zu Fehlerbehaftet. Auch hier arbeiten wir lieber mit unseren transkribierten Texten für mehr Kontrolle. Sonst kann das schnell so aussehen:
Untertitel richtig verfassen
Wichtigste Regel: Lesbarkeit geht vor Design!
Was bringt der schönste Untertitel, wenn man ihn aufgrund der Schriftfarbe oder des Hintergrundes nicht lesen kann. Daher wenn möglich hier klassisch bleiben. Weiße Schrift, ordentliche Fontgröße und Schriftart und ein dunkler Hintergrundbalken.
Natürlich ist es verlockend, bei den Untertiteln ein wenig in das gesprochene Wort einzugreifen, kürzen zu wollen oder vielleicht sogar Dinge klarer auf den Punkt zu bringen. Davon würden wir abraten. Denn WENN sich jemand euren Film mit Ton UND Video anschaut, kann das sehr verwirrend sein.
Übernehmt also das gesprochene Wort so korrekt wie möglich. Selbstverständlich gibt es keinen Grund die „Ähms“ und Versprecher drin zu lassen.
Zum Ende haben wir noch ein paar weitere Gründe aufgelistet, die unsere Eingangsfrage: Untertitel in Videos – Notwendiges Übel oder echtes Highlight? beantwortet.
- Viele Videos starten im Autoplay-Modus, besonders auf Twitter und LinkedIn. Und das je nach Voreinstellungen ohne Ton. Mit Untertiteln ist die Chance, dass euer Content gesehen und vor allem länger betrachtet wird deutlich höher, denn das Auge liest den Text ja sofort mit. Die Verweildauer, ein wichtiger Faktor, ist deutlich höher. Die Plattformen wie LinkedIn, Facebook und Co schließen aus der Verweildauer auf die Relevanz deiner Inhalte. Somit generierst du mehr AUFMERKSAMKEIT.
- Die Barrierefreiheit wird gegeben. Gesprochene Inhalte sollten auch für Menschen mit Hörbehinderungen zugänglich sein. Idealerweise solltest du sogar eine Fassung mit erklärenden Tonspuren für Sehbehinderte mit anbieten. In der Praxis wird das bei Imagefilmen oder Produktvideos allerdings kaum gemacht.
- Das SEO-Ranking wird mit Untertiteln höher. Das bedeutet: Mit Untertiteln findet Google als Suchmaschine deutlich öfter, da Untertitel für Google relevant sind. Google und YouTube gehören ja zusammen und daher ist dieses Zusammenspiel sehr relevant für euer Google-Rating.
FAZIT:
Letztlich würde ich die Frage: Untertitel in Videos – Notwendiges Übel oder echtes Highlight? klar damit beantworten, dass man in der heutigen Zeit an Untertiteln nicht mehr vorbeikommt. Sie gehören schlicht zu unseren Sehgewohnheiten in den Sozialen Medien. Sie sorgen dafür, dass euer Content mehr Awareness bekommt und ein besseres Ranking. Die Nutzerfreundlichkeit erhöht sich und auch die Flexibilität was die Sprachversionen betrifft. Deshalb ist es wichtig bereits im Vorfeld diese Untertitel sowohl von der Budgetplanung als auch von der Wahl des Bildausschnittes zu berücksichtigen.
Wie können wir Ihnen helfen?
Sollten Sie für Ihr Projekt Hilfestellung benötigen, dann wenden Sie sich an uns.